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Reiseroute Marokko:

1. Teil

7. März

Überfahrt nach Afrika - Asilah

Da mein (Nadine)  Widerstand gegen eine Überfahrt von Barcelona aus erfolgreich war, besteigen wir nun die Fähre in Algeciras nach Tanger Med. Starker Wind auf dem Deck zwingt uns dazu, unsere Jacken anzuziehen, und schwupps - Menas Jacke fliegt schon mal über Bord. Die Tränen fliessen und Mena ist untröstlich, ausgerechnet ihre Lieblingsjacke. Nachdem wir schon Zoes "Glupschi" Lucy in Barcelona verloren haben, erleiden wir nun also einen weiteren schweren Verlust.

Die Überfahrt verläuft recht ruhig, ausser das wir unsere Pässe im Auto unter Deck vergessen haben, der marokkanische Polizist darüber sehr erbost ist und Mena von einem marokkanischen Kleinkind gebissen wird. Tja, willkommen in Marokko…

Beim Zoll warten wir dann weitere vier Stunden bis wir Einreisen dürfen. Die Kinder sind bereits in ihren Schlafanzügen und so fahren wir in dunkler Nacht auf Marokkos Autobahn zu unserem ersten Stellplatz. Wie immer bin ich Urs dankbar, dass wenigstens er weiss wohin unsere Reise geht. Die Kinder schlafen selig in ihren Autositzen und wissen am nächsten Morgen gar nicht mehr wo wir eigentlich sind.

 

Wir fahren weiter Richtung Asilah und tauchen nun langsam ein in das Marokkanische Leben. Ich begreife nun auch, dass man in unserem Alter nicht in einem Camper reist und schon gar nicht mit Kindern. Wir sind auf jedem Stellplatz oder Campingplatz umzingelt von älteren Leuten aus Frankreich oder Holland, die den Winter in Marokko verbringen. Wahnsinn was es alles für Camper Modelle gibt. Die Innenausstattung mit beleuchteter Bar hat mich doch recht beeindruckt…Jeder putzt und bastelt etwas rund um seinen Camper rum. Manchmal sieht man schon komische Dinge. Wie die Katzen an der Leine oder ein Camper der so gross ist wie ein Lastwagen und für zwei Personen ausgelegt ist. Es gibt auch viele Wüstentaugliche Gefährte zu sehen und nur zu gerne möchte man wissen, wohin die Reise geht.

Anker Asilah

9. März

Moulay Boussalham – El Jadida

Weiter geht es nach Moulay Boussalham, ein kleines Dorf mit einer Lagune, in der wir mit einem einheimischen Guide Vögel beobachten gehen. Die Kinder finden es nach einer halben Stunde langweilig und wollen im Meer baden. Sowieso wollen sie immer nur baden, mit dem Neopren aus dem Decathlon stürzen sie sich in die kalten Fluten. Ich habe mich bis jetzt noch nicht getraut, als Frau geht man ihr nicht baden das gehört sich einfach nicht.

Manchmal staune ich, wie die meisten Touristen sich hier verhalten. Die einheimischen Frauen tragen lange Kleidung und meistens ein Kopftuch. Nun sieht man viele Frauen, die hier Ferien machen in knappen Shorts und Träger-Shirt und wundern sich, wenn die Männer sie anstarren. Ich bin mir bewusst, dass man sich über all dies streiten kann, aber ich bin nun mal hier zu Besuch und finde, dann passe ich mich auch an. Die Menschen hier sind sehr offen und freundlich und wir erlebten bis jetzt noch keine unangenehme Situation.

Da fällt mir ein, ich wollte doch gar nicht bloggen und nun bin ich schon mittendrin… Am Morgen hat Zoe Schule mit Urs, Mena wuselt etwas um den Camper rum und ich räume auf und halte den Camper in Schuss, also nur die Innenseite…Von nun an werde ich wohl auch ab und zu etwas in den Blog schreiben.

Anker Moulay Boussalham
Anker Essaouira

13. März

Essaouira

Wir sind nun in Essaouira, die Stadt der Winde…

Anker Essaouira 2

19. März

Essaouira

Ehrlich gesagt bin ich doch sehr überrascht, wie viele positive Rückmeldungen wir für unseren Blog erhalten haben. Das freut uns natürlich sehr! Merci! Ich wollte ja eigentlich gar nicht bloggen, einfach weil ich niemals gedacht habe, dass es jemanden interessieren könnte was wir so treiben. Auf unserer letzten Reise hatten wir noch nicht einmal ein Natel dabei und ich habe in 2 Jahren 2 Mal Zuhause angerufen und fand das ja total normal. Die Fotofilme haben wir anderen Schweizern mitgegeben, die zurück in die Schweiz gereist sind, und haben die Bilder dann Monate später entwickeln lassen und diese dann allen Freunden gezeigt – und selber über die Reise gestaunt. Und nun sitze ich hier am Meer in einem hippen Restaurant und schreibe auf dem Laptop ein paar Zeilen.

Urs und die Mädels sind am Surfen und ich habe Zeit, meine Gedanken zu ordnen. Man hat beim Reisen so viel Zeit um nachzudenken und zu beobachten. Das Beobachten ist eine meiner liebsten Beschäftigungen, so wie das Lauschen von interessanten Gesprächen am Nebentisch. Urs findet es immer etwas unanständig von mir so offensichtlich zu lauschen, und wenn er mir dann sagt, schliess doch wenigstens deinen Mund, nun ja, dann habe ich es wohl doch etwas übertrieben. Aber ich liebe Geschichten!

Essaouira ist wunderschön und sehr touristisch. Ja, es gibt viele Souvenirläden mit Schmuck, Schuhen und hippen Ledertaschen. Man spürt hier das erste Mal so eine Art von nervigen Verkaufsstrategien der Ladenbesitzer. Sie wollen dich unbedingt in Ihren Laden bekommen und dir etwas verkaufen. Die Stimmung auf beiden Seiten ist manchmal etwas gereizt und man kann auch unschöne Szenen beobachten. Wir sind mit den Kindern davon sehr befreit. Alle lieben Kinder und behandeln sie wie kleine Wunder (ein anderes Mal mehr dazu). Sie öffnen uns Türen zu Begegnungen, die wir ohne sie so nicht hätten. Uns als Familie gegenüber sind alle sehr entspannt und freundlich. Wunderbar so zu reisen! Anders sind Touristen, die einfach ankommen und sich aufführen, wie irgendwo auf dem Ballermann. Man fläzt sich halbnackt auf dem Liegestuhl, trinkt Weisswein und raucht. Die Einheimischen tolerieren das alles, aber für mich hat das ganze einen faden Beigeschmack. Was bringen wir den für Werte mit…? Eher fragwürdige in meinen Augen! Trotz allem sind wir doch in einem muslimischen Land, der Muezzin ruft 5 Mal am Tag zum Gebet und die Traditionen sind noch immer die Alten (das heisst nicht, dass sie deswegen alle gut sind, ich will hier nichts schönfärben). Doch die hippen Restaurants, wie dasjenige, in dem ich gerade sitze, werden meist von Europäern geführt. Die Jungen kleiden sich hier sehr westlich und doch wirkt alles noch sehr unbeholfen und wie eine Fassade. Ich bin ein Teil von diesem Ganzen hier, das ist mir sehr bewusst. Manchmal fühle ich mich deswegen auch unwohl, es ist so als würde ich hierherkommen, profitieren von all den wunderschönen Dingen hier, und dann einfach abhauen in meine heile Welt. In dieser Zeit habe ich Unmengen von Wasser verbraucht und einen riesen Haufen Müll produziert. Wir sind mit dem Camper rumgekurvt und haben die Luft etwas mehr verpestet. Manchmal weiss ich nicht, ob unsere Welten nicht zu verschieden sind. Ich denke, dass unsere Anwesenheit auch Spannungen verursacht. Gäbe es nicht vielleicht eine andere Art einander zu begegnen, mit mehr Toleranz und mit mehr Feingefühl… Muss man denn hier unbedingt in der Öffentlichkeit Alkohol trinken? (Urs macht es auch, aber nur im Camper) Muss Frau oben ohne am Strand liegen? Sich halbnackt ins Strandcafé legen? Ach ich weiss es nicht, was weiss ich schon, wo ich nur so kurze Zeit hier bin in diesem wunderschönen Land mit seinen wunderbaren Menschen…Und wenn ich ehrlich bin, weiss ich auch zu wenig über den Islam und seine Gepflogenheiten, um hier den Moralapostel zu spielen!

Ich melde mich wieder und das nächste Mal vielleicht nicht mehr ganz so kritisch. Vielleicht sollte ich weniger fremden Gesprächen lauschen und andere Menschen beobachten… Aber hey, ich habe hier so viel Zeit und nichts mache ich lieber als das… ausser vielleicht noch streunende Katzen zu füttern (und ich habe mir doch so fest vorgenommen es nicht zu tun!) Ja die Tiere, es gibt darüber so viel zu berichten, aber auch dazu ein anderes Mal… ein sich streitendes deutsches Ehepaar hat sich gerade an den Nebentisch gesetzt… das könnte spannend werden…

Anker Essaouira Bilder

Essaouira

Anker Essaouira 3

24. März

Essaouira und Sidi Kaouki

Also man sagt, in Essaouira besteht die Möglichkeit, dass man lange hängenbleibt. Ja, das ist uns nun definitiv auch passiert. Wir haben schon einiges an Reiseplänen aus unserem Programm rausgestrichen, weil wir eigentlich einfach nicht so schnell vorwärts kommen wie wir das gedacht haben. Warum auch sollten wir uns stressen, macht ja keinen Sinn, soviel Zeit wie wir haben! (Gefährlicher Gedanke, ich weiss!) Die Mädels geniessen hier so etwas wie einen Alltag, am Morgen Schule, helfen beim Abwasch, Kleider waschen, Camper putzen und am Nachmittag Surfen mit Urs. Das mit dem unterwegs Unterrichten klappt ganz gut, aber Zoé findet es dann doch nur halb so lustig, wie sie sich das vorgestellt hat. Aber da sind wir streng und wir wollen von ihr keine Klagen hören, wer kann schon draussen an der Sonne sitzen und Mathe Aufgaben lösen. Der Lehrer läuft mal immer wieder davon, spricht hier mit dem Nachbarn, muss dort noch etwas flicken und die Schülerin schleicht sich lautlos vom Campingtisch davon… Mehr Bilder von den verschiedenen Lernorten gleich untenstehend.

Zoé und Mena haben sich schnell hier zurechtgefunden, sie finden alles spannend und aufregend und sie haben sich Allem sehr schnell angepasst. Die Marokkaner lieben Kinder über alles. Besonders Mena hat es allen angetan. Will sie - so wie gestern - eine Tasche für sich kaufen, muss sie nur ihre Kulleraugen kullern lassen und der Preis halbiert sich! Sie wird auf offener Strasse abgeknutscht, überall wird ihr hinterher gerufen und alle wollen mit ihr spielen. Zoé ist schon zu gross dafür, und sie ist glaube ich sehr froh darüber, aber auch sie bekommt hier sehr viel Aufmerksamkeit. Überall dürfen wir rein und zuschauen, sei es beim Weben oder bei der Herstellung des Argan Öles. Die Kinder dürfen alles anfassen und werden behandelt wie zwei kleine Prinzessinnen.

Der Name Mena ist ein häufiger marokkanischerer Vorname. Schon von weitem wird ihr Name gerufen, wenn sie irgendwo auftaucht, sei es in den Strassen der Medina (Altstadt) oder am Strand. Sie wird begrüsst wie ein alter Freund und sie darf gratis auf den Pferden am Strand reiten gehen. Im Surf Shop wird jeden Tag nachgefragt, wann den Mena und Zoé zum Surfen kommen. Schön für die beiden. Zoé ist froh, steht sie nicht zu fest im Mittelpunkt, sie schickt Mena vor und profitiert dann still von deren Errungenschaften. Ich habe Mena einmal gefragt, ob es sie nicht störe, wenn sie einfach so auf offener Strasse abgeknutscht wird. Sie sieht mich nur erstaunt an und meint: Nein, das sei doch lustig… Sie findet sowieso in Marokko ist doch alles wie bei uns. «Mama, was findest du anders hier? Ich finde hier ist es doch wie bei uns in der Schweiz!» (Urs, wollten wir ihnen nicht eine andere Welt nähe bringen, sie auch ein bisschen schockieren mit all diesen Fremden und nicht alltäglichen Eindrücken? Wollten wir nicht, dass sie endlich mal dankbar ihren Teller leer essen und nicht dauernd motzen am Tisch? Sind wir etwa schon gescheitert damit?)  

Liebe Mena ich finde hier so einige Dinge anders. Zum Beispiel, dass es nirgends WC- Papier auf der Toilette hat, dass es sogar gar keine Kloschüsseln hat, dass ab und zu jemand über die Autobahn rennt oder sogar darauf Velo fährt, dass Frauen ein Kopftuch tragen, dass der Muezzin fünf Mal am Tag zum Gebet ruft, dass die Tiere wild rumlaufen, dass es hier ein Meer gibt, dass es hier Kamele hat, dass das Essen anders ist, das überall Müll rumliegt, dass jeder Preis verhandelt werden muss, dass jeden Tag die Sonne scheint, dass man hier Arabisch spricht dass es sehr viel Armut gibt, dass wir mit dem Camper unterwegs sind und noch ganz vieles mehr… Schön Mena, das du das alles halb so wild findest. Ich glaube für dich war sowieso alles gut, als du im Supermarkt das Regal mit Büchsenmais gefunden hast!  Wo also ist das Problem? Gibt es denn kein Land auf dieser Welt, dass ein Verbot für den Verkauf von Büchsenmais ausgesprochen hat? Wer stellt diesen Schrott denn eigentlich her…?  Für Zuschriften zu diesem Thema bin ich euch sehr dankbar…

Hey Mena, der Büchsenmais ist alle…

Sidi Kaouki

Lernorte von Zoé - >>> Hier ein paar Gedanken dazu

Anker Lernorte Zoe
Anker Taghazout

25. März

Sidi Kaouki und Taghazout

Von Essaouira aus sind wir weiter nach Sidi Kaouki gefahren. Ein verschlafenes kleines Dorf oder eher ein paar Häuser, mit einem wunderschönen, absolut menschenleeren Strand. Es hat einen kleinen Surfshop mit einem Restaurant. Leider überzeugte es nicht mit dem Essen, dafür mit einem Ambiente, welches zum rumhängen und Kaffee trinken einlädt. Der Campingplatz ist wunderschön und Urs hat mir dort ein kleines Umstyling (Ertappt! Ich habe mich gerade als Germany Next Topmodel Fan zu erkennen gegeben) verpasst. Er hat mir meine Haare mit der Dondeuse auf 2 Zentimeter gekürzt, was für ein Gefühl… Ich habe nur ganz kurz einen kleinen Schock gekriegt, als ich in den Spiegel geschaut habe. Wie konnte denn das passieren, ich bin ja total grau. Das habe ich zwar geahnt, aber jetzt hatte ich denn Beweis, dass  ich alt werde. Nun ja, nicht so tragisch, auch in Marokko gibt es Haarfarbe, die Verpackung sieht toll aus und der Preis ist unschlagbar. Ich nehme gerne weitere Bestellungen dafür auf. Nun habe ich kurzes Haar mit einer undefinierbaren Farbe und es fühlt sich wunderbar an.

In Sidi Kaouki sind wir nicht lange geblieben, es hat jeden Tag so stark gewindet, dass den Mädchen die Surfboards um die Ohren geflogen sind. Deshalb sind wir weiter nach Taghazout gereist. Wir sind alles der Küste entlanggefahren, hatten schöne Begegnungen mit Eseln und wunderbarer Natur. Es ist sehr hügelig hier und es hat viele Kakteen und Argan-Bäume. Wir haben auch eine Arganöl-Kooperative besucht. Es sind alles Frauen, die diverse Argan Produkte herstellen. Das Öl ist wunderbar und so haben wir davon für sehr viel Geld eingekauft. Etwas zögerlich habe ich eine Anti Aging Argan Öl Creme auf den Tresen gestellt. Wenigstens die Falten sollte ich doch in den Griff kriegen… Die Creme fühlt sich übrigens wunderbar an, aber ob sie auch wirkt kann ich noch nicht sagen. Ihr sagt es mir dann, wenn ich wieder Zuhause bin! So also, jetzt widme ich mich wieder Land und Leute sonst wird das hier noch ein Beauty Blog.

Taghazout

28. März

Taghazout

Schon als wir in das Dorf reingefahren sind, waren Urs und ich Feuer und Flamme. Überall kleine Cafés und kleine Shops zum rumstöbern. Der Dresscode hier war klar ersichtlich, hier trug man Flip Flop und Neopren. Leider mussten wir ein Stück weit aus dem Dorf rausfahren, da der Camping etwas ausserhalb lag. Wir sind in den Camping rein und wollten gleich wieder raus. Wo sind wir den hier gelandet?! Uii ganz schlimm, viel zu sauber, viel zu geordnet und sogar mit Swimming Pool Der Dresscode hier, Badelatschen und nackter knallroter Oberkörper. Durchschnittsalter 65, Geranium vor dem Caravan, kleiner Hund an der Leine… Nur schnell weg hier, aber halt - hier hat es Waschmaschinen und unsere Wäsche türmt sich seit Tagen. Also gut. Wir bleiben und das Meer liegt ganz in der Nähe. Wir blenden alles andere aus und richten uns ein. Am Tag werden 3-4 Mal die Abfallkübel geleert, die Duschen sind warm, kein einziger streunender Hund, keine Katzen, keine schmutzigen Klos, alles perfekt organisiert. Wie langweilig! Ich habe doch glatt vergessen, dass wir in Marokko sind.

Jeden Tag war surfen angesagt, die Wellen waren super. Einen Ruhetag gönnten wir uns aber dennoch, wir haben einen Ausflug ins Paradise Valley unternommen. Das ist ein Tal mit Naturpools zum Schwimmen und Hineinspringen. Sehr schön und sehr kalt! Im Paradis Valley haben wir einen Marokkaner per Autostopp mitgenommen, der konnte sogar richtig gut Deutsch, das hat er in Agadir in der Schule gelernt. Er fuhr etwa 15 Minuten mit ins nächste Dorf und ich habe mich ein bisschen geschämt, weil unser Camper-Klo so gestunken hat, aber ich glaube, er fand es recht lustig mit uns. Beim Aussteigen wollte er unbedingt Bananen für die Mädchen kaufen und sich so bei uns bedanken. Wir haben natürlich abgelehnt. Solche Dinge passieren uns hier dauernd. Urs bekommt manchmal kleine Geschenke für mich, und die Kinder bekommen sowieso alles Mögliche zugesteckt.

 

Wir sind am Abend dann jeweils mit dem Camper ins Dorf Taghazout gefahren und haben dort wunderbar gegessen. Die Stimmung dort war sehr entspannt und wir hatten gute Gespräche mit den Einheimischen. Zoé und Mena sind immer Thema Nummer eins und alle staunen, wenn sie hören, wie lange wir mit ihnen unterwegs sind, und wie relativ problemlos sich dies in der Schweiz organisieren lässt. Zoé und Mena geniessen das Unterwegssein sehr und bis jetzt finden sie es auch in Ordnung, dass es keine anderen Kinder hier hat.

Nach ein paar Tagen haben wir den Camping verlassen, wir waren uns einig, dass die Waschmaschinen super waren, aber alles andere war doch ziemlich zu viel des Guten. Da kann ich genauso gut zuhause bleiben. Das Beste war ja noch, dass unser Nachbar (ein Franzose) unser Stromkabel vom Camper klauen wollte, Urs hat ihn erwischt dabei, ach war das peinlich. Ich hatte hier noch nie das Gefühl, dass ein Einheimischer mich bestehlen oder uns etwas Böses will. Die Marokkaner sind sehr hilfsbereit und zuvorkommend. Nur der Franzose hatte keine guten Absichten… Was haben wir gelacht!

29. März

Sidi Ifni

A Propos zugesteckt: Heute Morgen in Sidi Ifni auf dem Markt haben wir wilde Sachen gesehen. Zoé trägt einen Teil eines Walfischhirnes in ihrer Tasche rum. Es sieht aus wie ein Knochen und diente dem Walfisch als GPS.  Ein Schmuckverkäufer hat es ihr geschenkt und sie nahm es natürlich dankend an. Einen Stand später haben wir dann einen Dromedar-Kopf gefunden und noch gerade 2 Beine dazu. Fertig ist das Mittagessen! Willkommen in Sidi Ifni, es werden noch weitere Geschichten und Bilder folgen….

Anker Sidi Ifni

3. April

Sidi Ifni

Reiseroute Marokko 2. Teil:

Zurück nach Norden

Anker Tafraoute

5. April

Tafraoute

Wir sind nun in Marakesch angelangt und es ist schon spät am Abend. Urs und ich sitzen im Camper und draussen geht ein leichter Wind. Der Campingplatz ist fast leer und so ist es für einmal sehr ruhig. Die Mädchen liegen in ihren Schlafkojen und schlafen hoffentlich bald ein… Ich bin müde, aber möchte unbedingt noch ein paar Dinge festhalten im Blog. Es ist wieder so viel passiert und die Zeit vergeht wahnsinnig schnell.

Ich gehe in Gedanken noch einmal zurück nach Sidi Ifni und nehme euch dazu gerne mit. Übernachten kann man grundsätzlich fast überall, es gibt so viele schöne Orte. Wild in der Natur, auf Stellplätzen oder Campingplätzen. In Sidi Ifni waren wir auf einem Campingplatz direkt am Meer. Es war alles sehr typisch für einen marokkanischen Campingplatz. Meist ist es ein sandiger Platz mit einer Mauer ringsherum. Es hat einen Eingang, welcher Mal mehr, Mal weniger bewacht wird. Es hat meistens eine Dusche und WC in europäischer Kloschüsselform oder das klassische Loch im Boden. Zoé und Mena atmen immer auf, wenn sie die gewohnte Kloschüssel entdecken. Sie haben ihre Gründe dafür, aber darauf gehe ich jetzt nicht näher drauf ein. Manchmal stecken oben auf der Mauer, die den Campingplatz umgibt, abgebrochene Flaschenhälse fest. In Sidi Kauoki ist sogar alles mit Stacheldraht überzogen, da sass ich im Camper am Tisch und schaute durch den Stacheldraht raus aufs Meer. Das war für mich ein komisches Gefühl. Je länger ich durch Marokko reise, desto weniger weiss ich, wer hier vor wem beschützt werden muss?

In Sidi Ifni spürt man noch immer sehr den Einfluss der Spanier, die hier einmal eine Basis zum Krieg führen hatten. Es hiess früher einmal Santa Cruz und es sprechen noch immer viele Menschen hier Spanisch. Urs hat sich immer noch im Surfen versucht, aber die Wellen waren nicht gemacht für ihn. Die Mädchen und ich haben ein paar ruhige Tage am Meer verbracht und wir hatten wiederum viele schöne Begegnungen mit Einheimischen. Dann sind wir weiter nach Tafraoute gereist und ich hatte meine erste Begegnung mit einer marokkanischen Passstrasse. Und es wird noch eine weitere folgen...

TAFRAOUTE - Wow! So etwas habe ich noch nie gesehen, diese einmaligen Felsen, einfach unglaublich! Wer kennt wohl Filme wie Flash Gordon oder Starship Troopers noch? Es ist eine Umgebung wie in einem dieser Filme! Total Science- Fiction mässig und man hat das Gefühl es taucht nächstens ein Raumschiff hinter einem Felsen auf! Hab ich schon erwähnt das ich müde bin? Ok, ich schweife ab.

In Tafraoute hatten wir endlich einmal einen Campingplatz ohne Mauer gefunden. Völlig frei standen wir auf dem staubigen Platz mit ein paar Palmen und diesen wunderschönen roten Felsen um uns herum. Es ist ein Gebiet zum Wandern, Biken und natürlich Klettern und Bouldern. Wir haben einen Ausflug in ein Bouldergebiet gemacht, wir waren etwa 5 Minuten dort und schon hat es Mena der Länge nach auf ihr Knie gehauen. Es hat geblutet, sie hat geweint und wir sind wieder zum Camping zurückgefahren. Von da an bin ich mit Mena beim Camper geblieben sie hat mit den Legos gespielt, Urs hat mit Zoé gebouldert und alle waren zufrieden.

Das Dorf ist bekannt für seine wunderschönen Schuhe und wir haben natürlich auch ein paar gekauft, vor allem Urs. Ja der Urs, der wollte von diesem Ort gar nicht mehr weg (nicht wegen den Schuhen, aber ich glaube das ist klar!), aber ich habe darauf gedrängt, dass wir nun einmal weiter nach Marrakesch fahren. Dazwischen lag noch Taroudannt, dort haben wir der Stadt nur einen kurzen Besuch abgestattet und haben eine Nacht auf einem reizenden Camping verbracht (auch hier ohne Stacheldraht).

5. April

Tafraoute

7. April

Tizi n'Test und Marrakesh

Ich wusste, dass mich nun eine weitere Passstrasse erwartet und unsere Karte auf dem Tablet hat uns eigentlich auch eine andere Route vorgeschlagen. Das hätte mich doch eigentlich stutzig machen müssen, aber nein, ich habe mir vorgenommen, etwas mutiger zu werden. Nun sind wir also los und die Strasse war noch wunderbar und wurde dann immer etwas schlechter und steiler und kurviger… Der Pass (Tizi n'Test) führte auf 2000 Meter hinauf. Ich habe bei jeder Kurve nur gebetet, dass uns kein Lastwagen entgegenkommt. Urs fand das alles super und hat während dem fahren mit Mena geplaudert und dazu Dar Vida gegessen. Ich habe mir hinten vor Angst fast in die Hose gemacht.  Es hatte dann bald Mal keinen Asphalt mehr und ich wurde immer stiller und stiller… Da schaut man die seltenen Leitplanken auf einmal ganz anders an, ob die wohl einen Camper aufhalten können...? Jetzt höre ich auf, sonst hat meine Mama wieder schlaflose Nächte. Ich weiss dieser Pass wird von vielen befahren und es war sicher alles halb so schlimm, aber ich habe gelitten! Unterwegs haben wir dann noch zwei Marokkaner aufgeladen, welche mit uns etwa 2 Stunden mitgefahren sind, auch über den Pass. Wir haben zusammen Bananen und Äpfel gegessen. Sie haben gelacht, wenn wir gelacht haben, aber leider konnten sie kein Französisch und so war das Ganze etwas einsilbig. Auf einmal sind sie aufgestanden und sind in einem kleinen Kaff ausgestiegen. Wir haben noch die gefühlten tausend Kurven hinter uns gebracht und sind am Abend in Marrakesch angelangt. Dazu muss ich ehrlicherweise doch noch sagen, dass die Umgebung auf der Fahrt über den Pass traumhaft schön war!

Der Campingplatz in Marrakesch ist wunderschön und etwas ausserhalb der Stadt gelegen. Es hat einen Pool und alles sieht sehr marokkanisch und stilvoll aus! Heute waren wir dann in der Stadt und, was soll ich sagen, wir sind begeistert. Was wir dort alles erlebt haben, davon erzähle ich dann beim nächsten Mal. Ich wünsche eine gute Nacht!

Anker Fez

16 April

Kurze Zusammenfassung der letzten Tage

Bereits ueber eine Woche ist seit dem letzten Eintrag vergangen. Der Grund: Leider ist mein Computer in Marrakesh abhanden gekommen, und das Weiterschreiben und Bearbeiten und Hochladen der Bilder war vom Tablet aus nicht mehr moeglich. Diese Zeilen schreibe ich von einem unglaublich schlechten und langsamen Internetkaffee aus (erstaunlich, dass es so was noch gibt, ich bin der Einzige neben den spielenden Enkelkinder der Ladenbesitzerin, aber es gibt als Begruessung Tee). Die Verbindung ist grottenschlecht, und die Tastatur treibt mich zum Wahnsinn, 10-Fingersystem laesst Gruessen.

Marrakesh hat uns sehr gefallen; die Frauen waren in Kauflaune und ich verantwortlich fuer das Verhandeln und Zuruekfuehren aus dem Souk (Markt). Sicher wird Nadine bald viel mehr dazu schreiben.

Ich brauchte fuer die Versicherung einen Nachweis von der Polizei, das ist gar nicht so einfach. Bis man den Posten gefunden hat muss man sich durchfragen und findet sich dann in einer Zelle mit vergitterten Fenstern und Kleinkriminellen wieder. Nach einer halben Stunde kommt endlich jemand und fragt, was den los sei, weshalb ich nicht gleich was gesagt habe. Das Aufnehmen des Protokolles dauerte dann nochmals so lange, denn der Schreiber wurde immer wieder weggerufen und musste ja auch einmal eine rauchen gehen. Der Drucker funktionierte, auch wenn er nicht danach aussah, so brauchte ich nur noch eine Briefmarke als Bestaetigung auf das Protokoll zu kleben. Diese musste ich aber selber irgendwo kaufen auf dem Platz Jemaa El-Fna, da gibt es grundsaetzlich alles, auch die Post ist da. Was aber nicht einfach war an einem Sonntag, leider geschlossen. Also durchfragen und allen erklaeren, dass man keine Brillen, Tuecher, Orangensaft,  Lampe oder Gewuerz kaufen will, aber nur eine ganz normale Briefmarke fuer 20 Dirham. Als ich diese endlich hatte, fehlte noch die Unterschrift. Doch leider war da auf dem Posten nichts ausser dem Computer, dem alten Drucker und ein paar Stuehlen mit dubiosen Gestalten drauf. Also kein Stift, wieder warten. Alle sind hoeflich, und als ich sie fragte, ob ich einen Schreiber auf dem Markt erwerben soll fuer den Polizeiposten, fanden sie dies uebertrieben, irgendwo laesst sich sicher einen auftreiben. Dem war dann auch so, nach weiteren 20 Minuten. Aber ich hab das Protokoll erhalten, dankend auf den Tee verzichtet und raus.

Weiter gings ueber Fez noerdlich nach Chefchaouen, einem schoenen Staedtchen in den Rif-Mountains, auch genannt "die blaue Stadt". Zwar sehr touristisch, aber wunderschoen, die Fassaden der Haeuser und die schoenen Tueren sind alle in verschiedenen Blautoenen angestrichen. Bilder werden folgen, diese hochzuladen will ich diesem Netzwerk hier nicht antun. Obwohl Marokko sehr schmutzig ist, finde ich das Land sehr schoen zum Bereisen. Die Leute empfinde ich als sehr angenehm, und gerade weil alle franzoesisch sprechen (die Juengeren auch englisch) auch einfach, um ein Gespraech mit ihnen zu fuehren.

Weitere Einzelheiten werden bald folgen, wir verlassen Marokko morgen bereits und reisen nach Portugal weiter. Ich will mich da nochmals im Surfen versuchen, zum Biken und Klettern / Bouldern soll es ja auch der Hammer sein.

22. April

Marrakesh

Anker Bilder Mar

24 April

Marrakesh (ausführlich)

Seit langem habe ich nicht mehr geschrieben, wir hatten ja ein kleines Problem mit unserem Computer, nun schreibe ich das erste Mal auf dem Neuen. Ich muss sagen es schreibt sich gut! Ich sitze im Gras unter einer Palme, die Sonne scheint und es geht ein angenehmer Wind. Im Radio lauft DODO’s Hippie Bus. Wir sind in einem Splish&Splash Aquacenter in Portugal… Ja wie sind wir den hier hin geraten? Dazu muss ich wohl etwas ausholen und zurück nach Marokko reisen, genauer nach Marrakesh, dort habe ich nämlich mit schreiben aufgehört. Da Marrakesch wirklich eine Reise wert ist, freue ich mich wenn ihr mich dorthin begleitet.


Marrakesh - ich habe schon viel darüber gelesen, viel darüber gehört und habe mir so einiges darunter vorgestellt…Vieles entsprach meinen Vorstellungen und vieles halt auch nicht. Ich muss dazu sagen, wir waren nur am Tag dort und nie am Abend, da die Mädels dazu einfach zu müde waren. Der ganz bekannte El Fna-Platz hat mich etwas enttäuscht, es hatte viele Schlangenbeschwörer, aber wenn man diese Schlangen dann sieht empfindet man nur Mitleid mit ihnen. Es ist wirklich nicht schön, wie die Tiere genommen werden und dann irgend einem Touristen um den Hals gehängt werden für ein Photo und ein paar Dirham. Dann die Affen an den Ketten, in doofen Fussball T- Shirt und in Windeln…Ach, das tut mir noch jetzt im Herz weh. 
Die Henna Frauen waren auch eine ziemliche Story für sich. Sie bieten überall auf dem Platz ihre Henna Tatoos an und man bezahlt etwa 40 Dirham dafür, das sind etwa 4 Franken und das ist schon ziemlich ein stolzer Preis. Ich habe einige Szenen erlebt, da haben Touristen-Frauen einfach ein Henna Tatoo gekriegt und sie wollten gar keins, und dann wurden sie so richtig abgezockt. Eine hat sogar 40 Franken dafür bezahlt. Ja, ich gebe es ja zu, ich habe mal wieder gelauscht und so richtig offensichtlich das Ganze beobachtet, aber Marrakesh bot mir so viele Geschichten dazu. Eine  der Henna-Frauen hat uns dann auch erzählt, dass sie das immer machen bei den Amerikanern oder Deutschen, weil die sind leicht auszunehmen. Sind rechte Schlingel diese Frauen.

Die Souqs in der Medina waren atemberaubend, so wie man sie halt auf all den Bildern sieht. Es war wie in einer Geschichte aus 1001 Nacht, all die wunderschönen Lampen, der Schmuck und die Schuhe, ja immer wieder diese bunten Schuhe…Was Mena mit dem Süssmais hat, habe ich halt mit den Schuhen, schon nur wenn ich sie sehe bin ich glücklich. Wir waren aber eher zurückhaltend mit einkaufen, da uns jemand erzählt hat, dass es die wirklich schönen Dinge in Fez gibt. So haben wir eine schön Lampe nicht gekauft und ich meine Hamam-Tücher auch nicht. Wir sollten unsere Entscheidung noch bereuen.


Nach 4 Tagen - oder waren es 5? -  verliessen wir Marrakesch mit vielen schönen Erlebnissen und machten uns auf den Weg nach Fez.
 

Anker Marrakesh

24. April

Fez

Anker Fez

Fez erwartete uns mit einem schönen und relativ vollen Campingplatz, und wir parkten genau neben einem Franzosen. Ja ich meinte noch zu Urs, fahr doch noch ein Stücke zurück , damit wir nicht zu nah an seinem Bus sind. Gesagt, getan und wir richteten uns ein. Am Abend haben wir dann Simi und Andrea (bereits in Essaouira kennen gelernt) getroffen und mit ihnen das Biberbande-Spiel gespielt. Auf einmal kommt der Franzose nach Hause und ist so richtig wütend auf uns, ob wir unseren  Camper nicht noch näher zu ihm stellen konnten. Doch natürlich, das können wir, meinte Urs darauf hin… Uii, falsche Antwort lieber Urs, ganz falsche Antwort. Der Gute wurde so richtig wütend und kriegte sich fast nicht mehr ein. Er parkte sein Bus dann um, und am Morgen dann noch einmal. So weit wie möglich von uns weg… Habe ich schon geschrieben, dass wir ab und zu Probleme mit den Franzosen hatten?


Fez war noch einmal ganz anders als Marrakesh. Wie soll ich sagen, es war noch einmal Marokko pur. Sehr authentische Souqs auch mit vielen Einheimischen. Wir haben wieder viele Dinge gesehen und Fez war ganz speziell mit all seinen schönen Torbögen. Überall haben wir unsere Lampe gesucht, die wir in Marrakesch nicht gekauft haben und ich machte mich auf die Suche nach meinen Hamam- Tüchern. Fast in jeden kleinen Laden sind wir rein, aber leider war beides in Fez nicht mehr zu finden. Ich fand dann eine Weberei und der nette Herr schnitt und nähte mir meine Tücher zurecht. Liebe Andrea und lieber Simi, falls ihr dieses Zeilen lest, dann wisst ihr nun die Geschichte meiner Tücher…Urs’ Lampe fanden wir leider nicht mehr. 
In Fez hatte es auch noch eine «Fleischer-Gasse», ich musste Zoe immer die Augen zuhalten, so schlimm fand sie den Anblick der noch lebenden Tiere und des Fleisches. Es gab viele Hühner die waren so eng in Käfige gesteckt, es war gruselig anzuschauen. Dann hatte es noch Enten, die einfach so am Boden sassen und Hähne, welche zusammen gebunden auf einem Käfig oben hockten. Das bereits toten Tiere boten den Kindern und mir dann noch Anatomie-Unterricht. Die freundlichen Marokkaner benannten für uns jedes Körperteil. Manchmal wollen die Mädchen wissen, warum ich kein Fleisch mehr esse und dann rufe ich ihnen nur diese Gasse in Erinnerung und sie können mich ein bisschen besser verstehen. Schade, dass sie immer gleich alles wieder vergessen haben, kaum ist das gegrillte Fleisch griffbereit! 

 

24. April

Chefchaouen

Anker Chefchaouen

Unsere letzte Station in Marokko sollte Chefchaouen sein. Die blaue Stadt in den Rif-Mountains. Wir haben bereits die weisse Stadt Assilah gesehen und nun erhofften wir uns eigentlich nicht sehr viel von Chefchaouen, aber wir wurden mal wieder überrascht. Schon wenn man die Strasse rauf in die Berge fährt, sieht man das wunderschöne Blau der Häuser. Der Campingplatz liegt oberhalb der Stadt und man hat von hier oben eine wunderbare Aussicht. Die Stadt selber war voller Touristen, so etwas haben wir in Marokko noch nie erlebt. Es hatte sehr viele Asiaten, Spanier, Deutsche und natürlich Franzosen. Wir kauften noch die letzten Mitbringsel für Zuhause ein und Urs unternahm noch 2 Biketouren. Die Mädchen schlossen Freundschaft mit einem Mädchen aus Dänemark und ich staunte Mal wieder, wie gut man zusammen spielen kann, obwohl man sich nicht versteht. Der Camping hatte auch einen eigenen Esel, der uns immer Mal wieder besucht hat. Über die Tiere werde ich ein anderes Mal noch mehr berichten, wir hatten so viele schöne und auch traurige Begegnungen mit ihnen.


Nun war es soweit, wir wollten weiter nach Portugal. Marokko hat uns sechs Wochen lang viele schöne, bunte, laute, heisse und manchmal auch anstrengende Momente  geschenkt. Ich werde einige Dinge davon vermissen (die bunten Schuhe, die Tiere, die Souqs und die Menschen) und einige Dinge werden mir auch nicht fehlen (der Stacheldraht, eiskalte Duschen, dreckige Klos und der Ruf des Muezzins in der Nacht). Inchallah, vielleicht kommen wir wieder!
 

© 2017 by Urs Wildeisen.

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