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Reiseroute Portugal: Algarven

25. April

Algarve - Südküste

Die Überfahrt nach Spanien verlief ohne Probleme, wir mussten zwar 3 Stunden auf die Fähre warten, aber das ist mit einem Camper ja kein Problem. Man kann sich aufs Bett legen und lesen, Schach spielen oder sogar kochen und Zmittag essen. Haben wir dann alles auch so gemacht.
In Spanien haben wir dann in Tarifa am Strand übernachtet und sind am nächsten Tag weiter nach Portugal gefahren. Alles scheint so anders und doch ist vieles wieder so vertraut. Wir sind halt wieder in Europa. Wir waren dann eine Nacht in Tavira auf einem Campingplatz, da mussten wir genau innerhalb einer gelben Markierung den Camper abstellen. So sind wir am nächsten Tag bereits wieder weiter gereist. 
Faro hat mir sehr gefallen, überall diese tollen Cafés und es ist wunderbar zum Flanieren. Nun sind wir seit ein paar Tagen auf einem Campingplatz in Albufeira und dort darf man den Camper hinstellen, wo man will… Die Natur ist wunderschön hier, die Menschen sind sehr freundlich und entspannt. Schön! Ein Land, wo es sich sicherlich ein paar Wochen sehr gut leben lässt.

So und ich setze mich nun Mal in den Jaccuzzi, jetzt wisst ihr ja wie wir im Splish & Splash Aqualand gestrandet sind…Hippie Bus, Hippie Bus lalalalalalaalaaaaa…
 

Anker Algarve

26. April

Und die Schule?

Ab und zu werden wir gefragt, wie und ob ich Zoé unterrichte, ob Homeschooling (oder eher On-the-road-schooling) aufwändig ist. Gerade in Frankreich und Deutschland soll es umständlich und mit grossem Aufwand verbunden sein, die Kinder auch nur für ein paar Monate aus der Schule zu nehmen. Das ist insofern schade, dass eigentlich nie Familien mit Kindern in Zoés oder Means Alter unterwegs sind. In Marrakesh haben wir eine Familie mit drei Kindern angetroffen, welche seit 7 Jahren unterwegs ist. Die Mutter unterrichtet die Kinder nach dem spanischen Schulsystem selber, dafür müssen sie alle drei Monate einen Online-Test absolvieren, wobei das Niveau wohl etwas höher als in der gewöhnlichen Schule sei.

Zoé hat Unterrichtsmaterial von der Schule Müningen erhalten, Deutsch und Mathe. Die Lehrperson hat dies super gemacht, den Stoffplan aufgeschrieben, viele Unterlagen mitgegeben, aber mir die Freiheit gegeben, was ich unterrichten will. Vor einem Monat habe ich >>> Bilder von verschiedenen Lernorten hochgeladen. Sieht meistens schön aus, aber ist halt dennoch Schulstoff, welcher vermittelt wird. Zoé ist davon so mässig begeistern, nicht besonders bei der Sache, was mich wiederum nervt. Da frage ich mich, ob ich weniger geduldig mit ihr bin als mit meinen Schülern. Aber all das Wesentliche lernt sie ja nicht primär aus diesen Schulbüchern, sondern unterwegs, am Strand, in den Dörfern und Städten, bei und von anderen Menschen. Wie funktioniert das GPS und wie finde ich mein Ziel? Was bedeuten die verschiedenen Karten mit den Symbolen und wie benutze ich die? Wie entstehen Ebbe und Flut, wie funktioniert eine Schleuse, Schachspielen, was ist Handeln und Märten, Umrechnen von Geldwährungen, wie viel 3,2 Meter (Camperhöhe, falls es mal wieder knapp werden sollte) und 100 km/h sind, Überbrücken der Autobatterie, Öl nachfüllen, Grauwasser ablassen. Hören Ameisen etwas? Wie sind die Planeten am Himmel aufgemacht, dreht sich der Mond? Wo wohnt der marokkanische König (er hat diverse Paläste und braucht täglich rund eine Million Dollar an Steuergeldern für diesen Lebensunterhalt)? Was ist Armut, wer ist arm (der König auf alle Fälle nicht, der hat ein geschätztes Vermögen von 2 Milliarden Euro; Mena will alle armen Menschen zu uns nach Hause nehmen, sie würde ihr Zimmer zur Verfügung stellen und zu Zoé ziehen)? Weshalb sind die Grenzen geschlossen? Was ist eine Medina, wo gibt es den besten Büchsenmais, wie fange ich das Frisbee?

Es ist schön, diese Fragen zu hören und die Entwicklung mitzuverfolgen. Aber die Kinder immer selber unterrichten? Nein danke, das wohl eher nicht. Ich finde wichtig, dass sie auch andere Bezugspersonen und Kolleginnen haben. Zoé geht nicht ungerne zur Schule (wenn bloss der Schulstoff nicht wäre), sie hat die Lehrpersonen gerne und liebt es, mit ihren Freundinnen zu quatschen und etwas zu unternehmen. Und wir unternehmen dann in der Freizeit irgend etwas gemeinsames, so wie gestern und heute - eine Kanufahrt an der Küste der Algarve entlang, mit all den Höhlen, Bögen und Türmen. Ein kleines Video bin ich gerade am Zusammenschneiden und werde es morgen auf den Blog stellen.

Anker Schule

28. April

Die Küste der Algarve per Kanu

Anker Video Kanu
Anker Algarve Westküste

5. Mai

Algarve - Südküste

Anker Westküste Blog

9. Mai

Algarve - Westküste

Ich sitze mit Mena vorne im Camper, das Meer liegt vor uns, wir haben hier geparkt und jeder geht einer Beschäftigung nach. Ich schreibe Mal wieder etwas in den Blog, Zoe hat Schule bei Urs und Mena verschickt unleserliche WhatsApp in die Welt raus. Ich gebe es zu, seit wir in Portugal sind, bin ich etwas faul geworden. Ich bin wieder viel am Lesen, die Bücher tausche ich meistens mit Jemandem oder finde sie in einem Tauschkorb . Damit bin ich in einer ziemlichen Minderheit, die meisten haben nur noch einen E-Reader dabei, da bin ich halt altmodisch und mag das Buch in Papierform doch noch viel lieber. In Marokko war ich immer unter Strom, es gab so viel zu sehen und zu tun und alles war so Anders und Neu. Manchmal habe ich mir auch vorgestellt wie es wäre, wenn jemand von uns krank wird oder Urs nicht mehr mit dem Camper fahren kann. Dann würde ich mit zwei Mädchen irgendwo im Nirgendwo stehen und wäre - glaube ich - ziemlich im Seich. Das hat mich manchmal unbewusst auch gestresst. In Portugal kann auch etwas passieren, aber ich denke, wir sind hier wieder in Europa, da weiss ich mehr wie es läuft. Na ja, so ungefähr… Drum bin ich seit ein paar Wochen ziemlich entspannt und faul, jeder Strand ist wunderschön, das Wasser kann man trinken, die Duschen sind warm und sauber, dass Essen von vegan bis glutenfrei und die Menschen sind auch total nett. Ich glaube, ich bin in den Ferien, ja, ich glaube das ist der Unterschied zu Marokko. Dort sind wir mehr gereist und hier machen wir, wie alle andern auch, einfach noch ein paar Wochen Ferien. Wir sind  auch nicht mehr die Einzigen, die mit Kindern und Camper unterwegs sind, man kann hier ganz einfach einen mieten und sich dann Portugal so anschauen. Die Campingplätze sind trotzdem fast leer und wir sind sowieso dauernd unterwegs, wir haben ja immer alles dabei.

Der Camper, ja ich glaube ich schreibe Mal ein paar Zeilen dazu. Wir wollten nie einen Camper kaufen, das war definitiv nie ein Wunsch auf unserer Wunschliste. Zu bieder, zu uncool, zu gross und zu hässlich anzuschauen. Aber - hei, manchmal muss man zu seinem Glück auch gezwungen werden. Die ersten paar Tage waren etwas gewöhnungsbedürftig für mich, überall war ein Körper anzutreffen, der irgendwie im Weg stand. Manchmal war der Körper gross und manchmal klein, aber er war immer dort wo ich war. Wollte ich eine Tür öffnen, musste ich zuerst schauen, ob niemand im Weg stand. Alles war so eng und irgendwie immer am falschen Ort. Dann musste ich lernen, was man wo hineinpackt, dass es einem während der Fahrt nicht auf den Kopf fällt und das kann so einiges sein… Beim Kochen musste sich jeder, der nicht kocht hinsetzen, hinlegen oder den Camper verlassen, alles andere war zu nervig. Geschlafen wird in verschiedenen Kombinationen, also Mal Mena mit mir vorne in der Alkove, dann Zoe mit mir im hinteren Bett, dann Mena mit Urs wieder in der Alkove… und so weiter… den Rest kriegt ihr sicher selber zusammen. Manches ging besser, manches war weniger erholsam.

Die Dusche brauchen wir nie, sie dient als Stauraum oder als Nasszelle, je nachdem wie das Wetter gerade ist. Geduscht wird meistens auf dem Campingplatz oder aus der Flasche. Je länger wir nun reisen, je lieber bekommen wir ihn, unseren Campi. Ja er ist uncool und, ja, er ist hässlich, aber er bietet uns alles, was wir brauchen. Mittlerweile bin ich wie eine Stewardess, bevor wir losfahren, gehe ich durch den Gang und kontrolliere ob alle Schränke geschlossen sind, alle Kinder angeschnallt, die Treppe oben ist, alle Fenster zu und der Pilot, ähm der Fahrer, ausgeschlafen. Das mit den Schwimmwesten unter den Sitzen lasse ich weg… Los geht’s… Wir fahren los und bleiben, wo es uns gefällt, wie heute wo wir hier am Strand von Odeceixe stehen. Wir haben es immer schön trocken, wir können kochen wann wir wollen (natürlich nicht während der Fahrt) und wir haben vier fixe Schlafplätze, die immer für uns parat sind. Es macht Spass, so unterwegs zu sein, und wir fühlen uns alle wohl mit dieser Form des Reisens. Natürlich gibt es auch Tage, da nervt es einfach nur, sich auf das kleine Klo zu quetschen oder sich in die Alkove zum Schlafen zu legen und man sich dauernd den Kopf an der Decke stösst, aber ich denke, das ist einfach nur normal, wenn man so lange auf doch engem Raum zusammen lebt.

Obwohl ich nun den Führerschein habe, fahre ich immer nur abgelegene kleine Landstrassen (ohne Verkehr) und bin froh, wenn Urs die engen Gassen und den Rest übernimmt. Danke lieber Urs, aber ich glaube du bist ganz froh, wenn ich nicht am Steuer sitze oder?... Also, falls ihr Mal unseren Campi testen wollt, wir können ihn sehr empfehlen. Mittlerweile haben wir sogar einen kleinen Handstaubsauger an Bord, ja lacht nur… Dieser Sand an den Füssen verteilt sich immer wunderbar im Camper und so haben wir uns dazu durchgerungen, einen zu kaufen. Der Name Jive hat uns überzeugt, auch die Farbkombi lila/weiss, leider hat der Jive null Drive… Tja, so muss halt wieder das alte Bürsteli zum Einsatz kommen. Von Portugal habe ich Mal wieder nichts geschrieben, aber das ist auch schwierig, wenn es einfach überall so wunderschön ist...

18. Mai

Algarve - Westküste

Anker Westküste

21. Mai

Rund um Lissabon

Wir sind in Sintra angelangt. Hier ist ein Ballungszentrum, von wunderschönen Schlössern, Burgen und unglaublichen Gärten und Wäldern. Wir waren vorher in Lissabon und die Stadt hat uns sehr gefallen. Unsere Sightseeing Trips sind meistens gespickt mit der Besichtigung eines Schlosses , eines Marktes oder einer Burg. Zoe ist bei Allem sehr motiviert dabei, Mena etwas weniger… Sie mag dann nicht mehr laufen und fragt oft, ob wir denn wirklich auf jeden Sch…-Hügel in Portugal hoch müssen? Ja Mena das müssen wir, und wir müssen noch auf jede Burg, in jedes Schloss und in jedes Museum. Leider haben wir nicht mehr so viel Zeit dafür, weil unsere Reise geht ganz langsam dem Ende zu. Wir werden wohl noch etwa 2 Wochen in Portugal bleiben und dann in Richtung Hause fahren… Bis dahin besteigen wir noch manchen Hügel, manche Burg und besuchen auch noch ein paar Strände zum Surfen, weil davon gibt es hier eine ganze Menge.

 

Ich möchte hier noch einen kleinen Marokko-Einschub machen, ich möchte gerne noch etwas über die Tiere schreiben. Bevor wir losgefahren sind , habe ich ein absolutes Streichel- und Füttern-Verbot von streunenden Tieren ausgesprochen. Das Streicheln wegen all den Krankheiten und das Füttern, weil ich das keine Lösung finde (ehrlich gesagt ist das eine Idee von mir, die ich gar nicht richtig begründen kann). Nun also, wir sind losgefahren Richtung Marokko, mit ganz vielen Vorurteilen meinerseits, mit ganz vielen Vorsätzen und Verboten in Bezug auf streunende Tiere. Wir waren wohl kaum ein paar Stunden dort und meine Vorsätze bekamen schon gewaltige Risse. Das erste was wir antrafen waren Katzen, alte und auch junge, schwangere und abgekämpfte. Mama dürfen wir die Katzen streicheln? Mama dürfen wir die Katzen füttern? Ähm nun ja… Wir haben doch da noch ein bisschen Wurst im Kühlschrank oder? Die Katzen wurden natürlich gefüttert und auch gestreichelt, sie wurden rumgetragen und es wurde gekuschelt und geknuddelt. Die Verbote waren schnell vergessen. Ich träume ja schon lange von einem Hund, aber ich bin immer noch etwas zögerlich. Ich stelle mir halt vor, dass einmal in einer kalten Winternacht mir jemand ein kleines Weidekörbchen vor die Türe stellt. Dort liegt dann ein niedliches, verlassenes Hundebaby drin, dass dringend ein neues Zuhause sucht. Ja ich weiss, dass ist wohl eher unwahrscheinlich, dass ich so zu einem Hund komme. In Marokko haben wir aber viele streunende Hunde angetroffen, sie waren oft alleine unterwegs oder im Rudel. Sie waren immer sehr freundlich, überhaupt nicht aggressiv und das hat uns doch sehr erstaunt. Mir ist aber bald aufgefallen, dass die Einheimischen die Hunde und Katzen gut behandeln. Sie werden meistens mit Essensresten gefüttert und ihre Anwesenheit wird toleriert. Die Katzen schlafen meistens auf den Teppichen auf den Märkten oder auf den Stühlen in den Kaffees. Die Hunde trafen wir auf den Campingplätzen an oder am Strand. Meinen Hund habe ich in Sidi Kaouki getroffen, er hatte ein lahmes Bein und war voller Zecken (er hätte auch in kein kleines Weidekörbchen mehr gepasst), aber es war Liebe auf den ersten Blick. Er hat die ganze Zeit vor dem Camper gelegen, ist mit mir zum Abwaschen gekommen und war ein ganz lieber Kerl. Wir haben uns auch erkundigt, wie es ist mit dem Impfen und wie es wäre, ihn mit nach Hause zu nehmen. Wir hätten einen Monat auf den offiziellen Impfausweis warten müssen und meistens dauert es dann halt doch länger oder klappt gar nicht. Ich weiss auch nicht, ob er gerne mit uns mitgekommen wäre. Dort hatte er zwar kein richtiges Zuhause, war aber frei und konnte tun und lassen was er wollte. Vergessen kann ich ihn aber nicht ganz, das gebe ich zu. Schwieriges Thema ich weiss, mir ist schon klar dass es den Tieren dort nur auf den ersten Blick gut geht und das die Fortpflanzung total unkontrolliert ist. Wenn ich aber manchmal Nachbars Pudel an der Leine vor dem Camper gesehen habe, der jeden Tag gekämmt wurde, dann frage ich mich halt schon auch welcher Hund glücklicher ist. Wir hatten Nachbarn aus England, die waren mit dem Camper unterwegs wie wir. Sie hatten drei Hunde bei sich, eine Katze und zwei Kanarienvögel. Der kleinste Hund war erst ein paar Wochen alt und sie haben ihn am Strand gefunden und mitgenommen. Einer  der grossen Hunde war von der letzten Marokko Reise. Für den kleinen Hund haben sie einen Impfausweis beantragt und warteten nun darauf. Die Vögel hatte sie vom Souq, sie wollte sich eigentlich ein Kleid kaufen, hat aber dann die zwei schäbigen, halb toten Vögel mit nach Hause  genommen. Sie päppelt die Beiden jetzt wieder auf. Urs hat immer ein bisschen leer geschluckt, wenn er die Frau und ihre Tiere gesehen hatte, ich glaube er hat Angst das ich auch Mal so werde, wenn ich älter bin… Was heisst hier wenn ich älter bin, lieber Urs? Solange ich mir nur Schuhe im Schuhgeschäft kaufe, ist ja eigentlich noch alles in Ordnung oder?

Die Esel waren auch immer eine Geschichte wert. Die laufen einfach frei herum, nun ja sie haben die vorderen Beine zusammengebunden, damit sie eben eigentlich nicht weglaufen. Das klappt nur nicht so ganz, meistens trippeln sie dann einfach so umher. Sei es auf der Strasse oder sonst wo. Sie sind halt dann nicht so schnell, aber das ist ihnen ziemlich egal. Ist ja auch eine ziemlich dumme Idee, ihnen die beiden vorderen Beine zusammen zu binden. Sonst sieht man viele schöne bunte Singvögel, die ihn viel zu kleinen Käfigen sitzen und ein trostloses Dasein fristen. Mit Zoe und Mena haben wir oft darüber gesprochen, ob es wohl besser ist frei zu sein und von einer Katze gefressen zu werden oder in Sicherheit, dafür aber gefangen zu sein? Mena meint dann immer, dass es besser ist frei zu sein und allenfalls gefressen wird, weil dann wird man ja vielleicht an einem besseren Ort wiedergeboren.

Hier in Portugal ist uns weder Hund noch Katze begegnet, wer weiss vielleicht klopft es ja trotzdem Mal an die Camper-Türe und ein kleines Weidenkörbchen steht davor…. Nur das mit der kalten Winternacht geht dann nicht ganz auf.

Anker Lissabon

Reiseroute Portugal: Der zentrale Teil

23. Mai

Lissabon

Anker Lissabon

31. Mai

Sintra und Umgebung

Anker Bilder Umgebung Sintra
Anker Blog Sintra

1. Juni

Abschluss: Portugal

Chiwauwau - letzter Eintrag

 

Heute schreibe ich meinen letzten Eintrag auf unserem Blog. Wir sind auf der Heimreise und sind nun bereits in Frankreich. Wir lassen in Ruhe die drei Monate ausklingen und freuen uns nun sehr auf unser Zuhause und auf unsere Freunde. Wir haben viel gesehen, viel erlebt, hatten es sehr schön als Familie und sind uns doch manchmal auch so richtig auf die Nerven gegangen. Es war eine wunderschöne Reise, die uns einander näher gebracht hat und die uns allen gut getan hat.

 

Mein letztes Erlebnis in Portugal möchte ich euch noch ganz kurz erzählen. Wie ihr ja wisst hat mir Urs in Marokko die Haare ganz kurz abrasiert, die sind wieder nachgewachsen und ich musste unbedingt noch zu einem Frisör. Ich möchte doch wieder einigermassen zivilisiert aussehen, wenn ich Nachhause komme. So bin ich mit Zoe in einen Laden rein und erklärte der netten Dame auf Englisch mein Anliegen. Gerne möchte ich doch wieder einen adretten Haarschnitt. Die Damen verstand leider kein Englisch und auch sonst niemand der Anwesenden konnte übersetzen. Sie fand mich wohl irgendwie lustig und ich hatte sowieso das Gefühl, dass meine Frisur nicht schlimmer werde könnte. So setzte ich mich auf den Stuhl und sie lachte mich an und zupfte etwas an meinen Haaren rum und sagte laut zu allen anderen: Chiwauwau. Der ganze Laden lachte und ich fühlte mich ein klein bisschen unbehaglich…Nun mir gingen drei Thesen durch den Kopf. These Nummer 1, sie hat gesagt das ich Haare habe wie ein Chiwauwau. These Nummer 2, sie verpasst mir nun einen Haarschnitt wie einem Chiwauwau und These Nummer 3 ist, sie erkannte an meinem Dialekt das ich aus der Schweiz komme und sie ist ein DJ Bobo Fan… Chiwauwau…

Ich werde es wohl nie erfahren, aber sie hat Zoe und mir die Haare echt gut geschnitten, obwohl sie unsere Erklärungen gar nicht verstanden hat.

Ich beende hier meinen Eintrag und freue mich sehr auf euch alle und wer weiss vielleicht machen wir uns Mal wieder auf den Weg in die weite Welt…

 

Liste mit verlorenen Dingen:

- Ein blaues Jäggli bei der Überfahrt nach Marokko

- Ein Glupschi in Barcelona. Lucy wir werden dich nie vergessen!

- Eine Ray Ban Kinderbrille im Sand von Thagazout (zum Glück hatte die Mutti eine Ersatzbrille dabei)

- Die Sonnenbrille von Urs einen Tag später im

- Immer wieder Luft aus dem Veloschlauch

- Eine Tasche voll mit Sandeli Sachen

- 50 Dirham-Schein, schwupps und weg war er…

- Ein Zahn von Mena

- Ganz oft das Gleichgewicht auf dem Surfbrett

- Einmal haben wir 120 Euro Busse bezahlt, weil Mena nicht mit dem Kindersitz vorne sitzen darf, in dem Moment haben wir fast ein bisschen die Nerven verloren…

 

Liste mit Lieblingswörtern:

- Bombeiros: Feuerwehr in Portugal

- Cabalieiros: Frisör in Portugal

- Chantilly: Rahm in Portugal

- Mischgimuschgi: Schon OK in Marokko

- Inschalla: So Gott will in Marokko

Meist geführte Diskussionen auf der Reise:

- Wieviel Glace darf man pro Tag essen?

- Ist Mathematik wirklich wichtig im Leben?

- Weshalb fliege ich zum 100 Mal ab dieser Schweisswelle?

- Muss man zu jeder Mahlzeit eine Büchse Süssmais verdrücken?

Wir freuen uns sehr, euch alle wieder zu sehen!

Nadine und Urs mit Zoé und Mena

© 2017 by Urs Wildeisen.

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